Interview von Paulette Lenert in GUDD

Besserer Schutz für Verbraucher

Interview : GUDD

GUDD: Ihr Ministerium wird bald seinen ersten Geburtstag feiern. Wie sieht die Bilanz dieses ersten Jahres aus?

Paulette Lenert: Obwohl das Ministerium in dieser Form vor einem Jahr noch nicht existierte, widmeten sich bereits verschiedene gut eingespielte Teams diesem Thema. Die jeweiligen Mitarbeiter gehörten mehreren Ministerien an: dem Ministerium für Landwirtschaft, für Gesundheit, für Wirtschaft etc. Es bestand jedoch kein "bindendes Element" zwischen den verschiedenen Akteuren. Die erste Herausforderung lag also darin, diese Kompetenzen und ein Budget zu erstellen, aber auch weitere Mitarbeiter einzustellen, damit wir unsere Aufgabe wahrnehmen konnten. Seit letztem April/Mai sind die Teams nun einsatzbereit. Wir haben das Arbeitsprogramm nun festgelegt. Letzteres wird uns in den drei kommenden Jahren leiten.

GUDD: Was ist der Wirkungsbereich dieses neuen Ministeriums?

Paulette Lenert: Einerseits setzt es die Verbraucherpolitik im Binnenmarkt und auf Landesebene um, was, insbesondere den Rechtsschutz für Verbraucher, die Rechte Reisender und die Beziehungen zum Europäischen Verbraucherzentrum Luxemburgs Centre Européen des Consommateurs sowie zur Luxemburger Verbraucherschutz Union Union Luxembourgeoise des Consommateurs betrifft. Andererseits kümmert sich das Ministerium um die Lebensmittelsicherheit. Darunter fällt zum Beispiel die Schaffung eines Kontroll- und wirksamen Sanktionssystems im Bereich Lebensmittelsicherheit, die Aufklärung und Sensibilisierung der (Öffentlichkeit sowie die Überwachung von Lebensmittelunternehmen. Unser Ministerium ist bestrebt, sich in den Dienst der Bürger und Unternehmen zu stellen, indem es ihnen klar verständliche Antworten auf die Fragen gibt, die sie zum Verbraucherschutz haben. Unsere Informationen müssen den heutigen Forderungen nach einem gesunden und nachhaltigen Konsum gerecht werden.

GUDD: Weiche Herausforderungen stellen sich bei Ihrer Aufgabe?

Paulette Lenert: Mit der zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung verändert sich auch der Binnenmarkt, und es entstehen neue Herausforderungen in Bezug auf den Verbraucherschutz. Gleichzeitig beeinflussen neu aufkommende Wirtschaftsmodelle - Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy zum Beispiel - das Konsumverhalten, was zu neuen Betrachtungen des Verbraucherschutzes führt. Die zunehmende Entwicklung kurzer Vertriebswege zum Beispiel wirft Fragen nach der Konformität in Bezug auf die herkömmlichen Standards auf. Des Weiteren kommen heutzutage unsere Lebensmittel aus allen Teilen der Welt und werden mit verschiedenen Verkehrs mitteln transportiert. In diesem Kontext der Globalisierung wird das Thema Lebensmittelsicherheit immer komplexer.

GUDD: Die Kontrolle der Lebensmittelkette gehört offensichtlich zu Ihren Prioritäten. Weiche Mittel setzen Sie ein?

Paulette Lenert: Unsere Arbeiten betreffen die Organisation, Koordinierung und Harmonisierung der Kontrollen der Lebensmittelsicherheit. Hinzu kommt die Schaffung einer zentralen Verwaltung für Kontrollen und eines Hygienebarometers in Zusammenarbeit mit den betroffenen Fachkreisen. Gleichzeitig prüfen wir das Handlungspotential des Ministeriums, um Verbesserungsmöglichkeiten zu ermitteln und in einem weiteren Schritt sinnvoll zu reglementieren.

GUDD: Welche Ziele hat sich lhr Ministerium für die kommenden Jahre gesetzt?

Paulette Lenert: Wir wollen Luxemburg als einen Markt etablieren, in dem der Verbraucher einen guten Schutz genießt. Wir wollen zu einem nachhaltigen Konsum beitragen, indem wir dem Verbraucher auf neutrale Weise alle nötigen Informationen zukommen lassen, die es ihm erlauben, autonome und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.

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